Wir wünschen Euch mit der Geschichte vom Hasen Pips schöne und gesegnete Ostern! Genießt dieses ganz besondere Osterfest trotz allem und bleibt gesund!
Herzliche Grüße
Eure Familie König
Der Hase Pips und der Regenbogen
Zum ersten Mal durfte Pips, das Hasenkind, Ostereier bemalen.
„Hurra!“, rief Pips und sprang voller Freude auf. „Jetzt bin ich ein richtiger
Osterhase.“
Da passierte es: Seine Farbtöpfe kippten um, und die Farben malten einen dicken,
regenbogenbunten Streifen auf die Wiese. So ein Pech! Pips schämte sich.
„Ferkel!“, johlten seine älteren Geschwister. „Du bist eben doch noch viel zu
klein zum Eierbemalen.“
Die Osterhasenmama aber schimpfte: „Was musst du auch immer so herumzappeln! Am
Ende reicht uns die Farbe nicht für alle Eier.“
Pips erschrak. Würden seinetwegen nun viele Eier weiß bleiben? Oh je! Da würden
die Kinder aber traurig sein. Was tun?
„Ich werde neue Farbe holen“, versprach Pips. Er nahm zwei Farbtöpfe und machte
sich auf den Weg über die Wiese. „Irgendwo“, murmelte er, „werde ich bestimmt
Farbe finden.“
Pips sah sich auf der Weise um. Bunt ging es überall zu: Bienen steckten ihre
Köpfe in die roten, weißen, gelben und blauen Blütenköpfe, wie bunte Farbklekse
flatterten Käfer und Schmetterlinge von einer Blüte zur anderen, und in den
Sträuchern sangen Vögel ihr kunterbuntes Wiesenkonzert. Pips aber konnte sich
darüber nicht freuen. Alles war hier so bunt, nur Ostereierfarbe gab es
nirgends. Er suchte weiter und fragte jeden, den er traf:
„Habt ihr zufällig etwas Ostereierfarbe übrig?“
Keines der Wiesentiere aber konnte ihm helfen.
Da setzte sich Pips ins Gras und weinte dicke Tränen. Ganz mutlos war er
geworden.
„Sei nicht traurig, Hasenkind“, hörte er auf einmal eine Stimme silberhell
singen: „Bunte Farben kannst du haben, ich geb dir ein paar von mir. Eines aber
musst du machen: Versprich mir, du musst wieder lachen!“
Wer sang da? Pips blickte zum Himmel und sah einen bunten Regenbogen, der genau
über ihm stand.
“Hihi”, lachte Pips laut los. “Seit wann kann ein Regenbogen singen?”
Er lachte und lachte und… Aber was war das?
Der Regenbogen fing ja an zu weinen! Plop, plop, plop, tropfte eine Träne nach
der anderen silberblau und goldgelb in Pips‘ Farbtöpfe
Ohhh! Pips staunte. Solch schöne Farben hatte er noch nie gesehen. Wie sie
funkelten und glänzten! Und der Regenbogen weinte in einem fort weiter, bis die
Farbtöpfe regenbogenbunt vollgeweint waren.
„D-d-danke“, stammelte Pips. „D-d-danke schön.“
„Ich danke dir“, säuselte die Regenbogenstimme. „Ich habe mich so sehr über
deinen Regenbogenostereierfarbenstreifen auf der Wiese gefreut. Doch nun lauf
los! Bald ist Ostern, und du hast noch eine Menge zu tun.“
„Stimmt“, rief Pips aufgeregt. „Tschüs und danke. Ja, und frohe Ostern,
Regenbogen“, rief er zum Himmel hinauf.
Dann hoppelte er so schnell er konnte mit seinen Töpfen voller toller
Regenbogenostereierfarben nach Hause.
© Elke Bräunling