Eine gute Weihnachtsvorbereitung und dann ein schönes Fest!

Vorweihnachtstrubel liegt in der Luft: Sind alle Geschenke besorgt? Was gibt es zu essen? Oh nein, ich habe noch gar keine Weihnachtspost geschrieben? Wenn die ganze Verwandtschaft zu Besuch kommt, muss die Wohnung glänzen…

Ist es tatsächlich das, worauf es an Weihnachten ankommt? Ich habe dazu eine wunderschöne Geschichte von Gisela Rieger gefunden, die mich sehr berührt hat:

Tante Mathilde war gerade zu Besuch auf dem Sternöderhof, um ihre Weihnachtsgeschenke abzuliefern. Die fünfjährige Anna hörte die Stimme ihrer Taufpatin und stürmte freudig ins Wohnzimmer, um sie zu begrüßen. Als ihr die Tante ein paar Münzen zusteckte, strahlte sie übers ganze Gesicht, verschwand und kam umgehend mit einem vollen Sparschwein zurück. Die Kleine fragte: »Du, Tante, mit Geld kann man doch alles kaufen, oder?« Die Tante meinte: »Na ja, vielleicht nicht alles, aber man kann sich viele Wünsche erfüllen.« Ganz aufgeregt murmelte das Kind vor sich hin: »Hoffentlich reicht das Geld.«

Die Tante war nun neugierig geworden und wollte wissen, für was sie denn so viel Geld brauche?

»Die Mama sagt immer, wenn sie sich ein paar Stunden Zeit kaufen könnte, dann würde sie so gerne mit mir spielen. Tante, kannst du nicht in der Stadt für Mama ein paar Stunden Zeit kaufen, damit sie mehr Zeit für mich hat?«

Die Tante war gerührt und versprach, ihr Möglichstes zu tun. Mathilde ging nachdenklich in die Küche, wo sie ihre Schwester mit hochrotem Kopf beim Putzen vorfand. Gleich fing diese an zu jammern, wie viel Arbeit sie habe, dass nur noch zwei Wochen bis Weihnachten seien und dass sie noch kein einziges Geschenk gekauft habe… Die Tante unterbrach ihren Redeschwall, hielt ihr das Sparschwein hin und fragte, ob sie wisse, wofür Anna hier spare?

Auf ihre Verneinung hin erklärte sie, dass Anna von diesem mühsam zusammengesparten Geld ein paar Stunden Zeit kaufen wolle, um die Mama auch mal für sich allein zu haben! Betroffen wischte die Mutter ihre Hände an der Schürze ab und setzte sich auf einen Stuhl.

Mathilde legte ihr die Hand auf die Schultern und sagte, noch bevor sie ging: »Weißt du, wenn deine Kinder groß sind, werden sie sich nicht an deine sauberen Fenster oder deinen perfekten Garten erinnern. Doch die Zeit, die du mit ihnen verbracht hast, bleibt für immer unvergessen!«

Die Mutter stellte den Putzeimer zur Seite und ließ ihre Arbeit ruhen. Sie band ihre Schürze ab und ging mit Tränen der Rührung ins Kinderzimmer.

Unseren Kindern oder geliebten Menschen Zeit zu schenken  ist wertvoller und wichtiger als teure Geschenke und eine blank geputzte Wohnung.  Auch in der Weihnachtsgeschichte bei Maria und Josef war damals im kalten, schmutzigen Stall sicher nicht alles so, wie sie es sich vorgestellt hatten – von perfekt weit entfernt – und doch ist das größte Wunder dort geschehen.

Wir wünschen Euch mit dieser Geschichte noch eine gute und ganz bewusste Weihnachtsvorbereitung und dass Ihr das Wesentliche nie aus den Augen verliert!

Und wenn es dann endlich soweit ist, wünschen wir Euch von Herzen ein schönes und besinnliches Weihnachtsfest, das Ihr genießen könnt, Zeit für Eure Lieben, strahlende (Kinder-)Augen und ein paar erholsame Feiertage.

Eure Familie König

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